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Eine Polonaise durch den Zug - oder: Wie ein Regionalexpress vom "Weißwurschtis" - Virus infiziert wurde. RE 39112 - 21.12.2002 - Strecke Nürnberg - Regensburg Autor: Sternen Michei Alles begann nach der erfolgreichen Bandprobe bei der Cathy "im Knoblauchland 20". Wir kamen einwenig zu spät zum Nürnberger HBF und machten uns auf die Suche nach einem Opfer, das uns sein Wochenendticket überlassen würde. Da Nürnberg da ein gefährliches Pflaster ist (die Leute vom BGS haben schon öfters "Suchende" einer günstigeren Reisemöglichkeit kurzerhand mit Gewalt vor die Bahnhofstür gesetzt), machten wir uns verstärkt zu 3. auf die Suche. Erst im Zug fündig landeten wir bei 2 schicken nicht-bayrisch mündigen Münchnerinnen (klar, wer beherrscht schon in München noch bayerisch? - München gehört ja gar nicht mehr zu Bayern J). Ich und Rodger bei den 2en; Tom zwischen einem 2m - Iraker und einem 1,56m breiten "Abendzeitung" - Leser. Als Dank für die kostenlose Mitnahme stimmten wir für die Mädelz ein Lied an: Tom entschied sich nach kurzer Kommunikation mit dem Iraker wie folgt: Tom: Hi - und - wo kommst Du her? Iraker: ÄÄÄ Tom: Du - woher? Iraker: Irak! Tom: Ahaa! Irak - Saddam und so - wie grüßt man bei Euch - was heißt Servus? Shalom, oder? Iraker: Saddam! Tom: Ja, da sing ma gleich mal a Friedenlied. - Auf geht's! So war unser erstes (Friedens)Lied "Gibt Frieden eine Chance". Der Iraker bekam eine Rassel aus Toms Raschelkoffer in die Hand gedrückt - der Abendzeitungsleser war unmusikalisch und wollte nicht mitmachen. Die Aufmerksamkeit der restlichen audio-technisch erreichbaren Fahrgäste war geweckt. Sogleich ergriffen Tom und Rodger die Gelegenheit und stimmten zur Erheiterung ein weiteres Lied an und gingen die "Bühne" hoch - die obere Etage des Doppeldecker Zuges. "Ja halloo - griasd´eich - wir san die weisswurschtis und angestellt worden von der Deutschen Bahn zur Aufheiterung - wir haben den Auftrag bekommen - die Verärgerung unserer Fahrgäste über das neue Preissystem und teurere Preise mit MUSIK zu kompensieren und das ist das Weihnachtsgeschenk der Bahn AG - alle mitmachen!", tönte Tom in die Menge. So verging Lied um Lied - Applaus um Applaus - alles selbstgeschriebene, oft aufgeführte Stücke unserer Band (Hörproben unter: www.sonnenversand.de). Der Schaffner passierte und wurde auch zum Mitsingen aufgefordert. Sein Kommentar: "Nach der Arbeit". Neue Fahrgäste mischten sich nach einem kurzen Anhalt des Zuges unter die alten Sänger und wurden sogleich von Tom kontrolliert: "Ja, Sie sind jetzt zugestiegen - haben Sie schon das M-Ticket dabei - das Musik - Ticket?" Einwenig verdutzt konnten wir Sie dennoch dazu bewegen, mitzumachen. Jung und alt - besoffen (vom Nürnberger Christkindlmarkt) und nüchtern. Fast alle freuten sich über diese Abwechslung - bei dem Rodger Gitarre spielte und Tom und ich Aufkleber verteilen und die Leute animierten. Da soll noch einer sagen - die Deutschen sind verdrossen und sangesscheu! Pah! Wir erlebten was anderes. Der Höhepunkt ließ nicht lange auf sich waren. Es kam die Idee auf, ne Polonaise zu machen. Wir probierten es mit "Einzelmotivation" - "Hey, Polonaise - * augenzwinker * - bist dabei, oder?" Und so formierte sich ein Zug um uns drei, der sich über 3 Waggons - also 6 Abteile zog. Zuerst die unteren Partien - dann gings oben rauf, begleitet von: "A eigens Land baun wir uns heit auf - a eigens Land in dem wir alle glücklich sand…" Tralalla, war das ein Spaß! Die Gesichter hättet Ihr sehen sollen! Verdutzt - verstört - grimmig - lachend - begeistert - die ganze Farbpalette von Mimiken war dabei! Und es schlossen sich immer mehr dem Zug an. Eine japanische Touristin schoss begeistern ein paar Fotos (siehe weiter unten) und die Polonaise wurde von mir angeführt eine Schnecke im Vorraum bei den Toiletten, die durch den Zug lustig hin und herschwankte. Dort endete sie auch mit viel Lachern und Applaus. Nachdem sich die Fahrgäste wieder auf Ihre Plätze zurückbegaben, gingen Rodger und Tom noch zum Geld-Einsammeln rum. Das wurde allerdings durch betrunkene Nikoläuse vom Christkindlsmarkt lallend beeinträchtigt, die im Publikum standen. Stattliche 12 EUR 56 kamen zusammen - der Musiker Lohn. Er wurde anschließend in der Regensburger Bahnhofsgaststätte auf den Kopf gehaun. Aus "trink ma no a Hoibe" wurden 3 - 4 Weizen - Brotvermehrung (Matt. 14, 13 - 21) auf biertechnische Weise! Geblendet und beseelt von soviel Religion ergaben sich neue Konzepte und Ideen für die Band. Ergebnis: Unser wichtigstes Anliegen mit der Band Weißwurschis ist LEBENSFREUDE zu verbreiten + diese zu vermehren (das funktioniert auch nach dem Brot-teilen-prinzip). Ich und Tom machten drauf die Stadt noch unsicher (bis um 5 Uhr morgens) und um einige WWI- Aufkleber reicher. Ein Passant, als er uns beim Kleben sah: "Schauts mal, der is von da Stadt, der putzt die Taferl". Fazit: wir haben unserem Anliegen "Lebensfreude in Deutschland eV J" wiedermal Luft gemacht und sind gespannt - wer weiß, wann der nächste WWI - Zug abfährt! Euer Michei